Schweizer Meisterschaft – Les Eveaux – Genf – 2015

Allein der Ort und das Gelände versprachen schon viel: Austragungsort der Discgolf Europameisterschaft 2014, wunderschön gelegen, weitläufig, umrahmt von alten Bäumen. Einige Bahnen entsprachen denen der EM, andere wurden schon bei vorherigen Turnieren gespielt und wieder andere waren so komplett neu zu spielen. Da der Club Discgolf Genêve und das Team um Boris Lazzarotto viel Erfahrung mit der Ausrichtung großer Turniere besitzt, bestand von Anfang an kein Zweifel, dass auch dieses Turnier allen Erwartungen gerecht werden würde. Nur das Wetter könnte jetzt noch einen Strich durch die Rechnung machen…

Am Freitag, den 11. September reisten viele Spieler bereits an, um das Doubles zu bestreiten. In der Open Kategorie fanden sich einige Teams ein, bei den Mixed stand das Siegerpaar zumindest schon am Freitag vor Ende der Doubles fest – Tony Ferro und seine Frau Iris waren als einzige angetreten und hatten sich somit Gold gesichert ;-)

Bei den Open ging es etwas knapper zu…mit nur einem Wurf Vorsprung (50) sicherten sich die Titelverteidiger Stephan Müller und Lars Jäger Gold vor Andreas Gertsch und Yanick Hürzeler (51) und Emile Barbe und Yannick Fernandez.

Am Samstag, den 12. September wurden die Spieler wieder von der Sonne begrüßt und starteten pünktlich in die erste Runde. Erwartungsgemäß, zumindest was die Erwartung vieler anderer Spieler betraf, setzte sich der Favorit Stephan Müller bei den Open mit einer 51 an die Spitze, gefolgt von Lukas Schär (54), Tony Ferro und Félix Ban (55). Bei den Damen lag Karin Rubin nach der ersten Runde praktisch schon uneinholbar vorne, da die einzige Dame, die Karin in den letzten Jahren Paroli bot, Natalie Holloköi, an der SM fehlte. Aus Disc Dimension Sicht ist es ein Jammer, dass die Eurotour und die Schweizer Turniere dieses Jahr wieder mal schlicht weg nicht koordiniert wurden und sich so Spieler/innen wie Natalie für eines von Beiden entscheiden und so auf eine mögliche Titelverteidigung verzichten mussten. Das Problem besteht schon seit Jahren und es scheint, dass es dem Eurotour Komitee egal oder nicht bewusst ist. Schlussendlich ist ihre Planung immer ein Jahr zu spät und lässt den nationalen Verbänden kaum mehr Möglichkeiten.

Andreas Gertsch lag bei den Masters, Bernard Kaeser bei den Grandmaster, Jorge Hanselmann bei den Senior Grandmastern in Führung. In jeder Kategorie war später derjenige erfolgreich, der in der ersten Runde in Führung gegangen war ;-)

Aber es waren noch 2 weitere Runden und ein Finale zu spielen und die eine oder andere Bahn (z.B. Bahn 18) bot noch viel Platz für Veränderung im Klassement.

Auch die zweite Runde des Tages startete wieder mit Sonnenschein, wobei sich die meisten Spieler am Ende der Mittagspause mit Regenschirmen bewaffnet auf den Weg machten – und das sollte sich noch bezahlt machen! Kurz vor Ende der zweiten Runde kam es zu einem Wolkenbruch, der sich gewaschen hatte und jeder, der ohne Schirm oder Jacke unterwegs war, brauchte diese auch nach ein paar Minuten nicht mehr…alles war bereits klatschnass…

Und hier zeigte sich, wer mit wechselnden Wetterbedingungen zurecht kam und wer nicht – viele Spieler mussten sich ihren Score an den letzten Bahnen noch erhöhen lassen… und so ging z.B. bei den Open Stephan mit einem komfortablen 7-Würfe-Vorsprung in den nächsten Tag.

Sonntag, den 13. September – wie angekündigt wollte der Wettergott den Pflanzen weiterhin was Gutes tun und lies es nicht nur die ganze Nacht, sondern auch noch am Morgen regnen. Aber - pünktlich zum Start um 9 Uhr - wurde der Regen weniger und die Sonne zeigte sich wieder! Der Finaltag sollte trocken zu Ende gehen.

Nach der 3. Runde standen die Finalflights fest:

Open: Stephan Müller 152 - Emile Barbe 165 - Félix Ban 166 - Tony Ferro 167- Christian Guedon 168 - Lukas Schär 169 - Jani Karonen 174 - Maxime Geoffroy 177
Mit 13 Würfen Vorsprung hatte Stephan bereits die Hand am 19ten Titel und nur noch gut durch das Finale zu kommen, dabei nochmals das Toplevel der vorherigen Runden abzurufen. Das Erstere gelang, das Zweite nicht mehr.

Master: Andreas Gertsch 170 - Lars Jäger 171 - Jean-Louis Tanghe 172 - Christof Schlegel 179 - Christophe Robert-Nicoud 185

Senior Grandmaster: Jorge Hanselmann 191 - Bob Mohl 206 - Francesco Puliafito 211 - Turi Küttel 217 - Werner Kuster 219

Grandmaster: Bernard Kaeser 179 - Paul Francz 186- Gilles Ban 233

Damen: Karin Rubin 203 - Doris Rubin 231 - Irene Kanu 233 - Julia Burkhardt 238 - Teresia Merz 293

Es wurden keine Sonderbahnen gespielt – das war definitiv nicht nötig, da die vorhanden regulären Bahnen auch ihre Tücken hatten. Gespielt wurden die Bahnen 1,2,3,11,12,13,14,16 und 18 ;-)

Nach zwei anstrengenden, aber auch sehr schönen Tagen, ging somit die SM 2015 ihrem Ende entgegen. Mit der Siegerehrung bei immer noch strahlendem Sonnenschein, glänzten die Medaillen der Gewinner.

Herzlichen Glückwunsch an alle Sieger der Katagorien und natürlich auch ein großer Dank an Boris Lazzarotto und sein Team für dieses wunderschöne Turnier!

Resultate SM 2015
Resultate SM 2015 PDGA