Schweizermeisterschaft - K2 Open 2017

Nach 1999 war zum zweiten mal der Seeburg Park in Kreuzlingen Schauplatz der Disc-Golf Schweizermeisterschaften, im Oktober und nicht wie 1999 im Sommer, aber bei schönstem Herbstwetter, den Nebel mal ausgenommen.

5 Disc Dimension Mitglieder waren am Start. Natalie, Julia, Peter, Felix und Stephan.

Natalie hatte 2017 nicht ihr bestes Jahr, gesundheitliche Probleme mit gebrochener Hand, Blinddarm und schien anfangs Mühe zu haben in Schwung zu kommen. Mehr von der Pflicht getragen eine SM, nach dem fehlen bei den letzten Schweizermeisterschaften, erfolgreich zu absolvieren als motiviert und freudvoll ihr Spiel zu gestalten. Dennoch spielte sie ihre Routine und ihr Können so weit aus, dass sie am Samstag klar in Führung ging und diese dann auch am Sonntag behielt. Gratuliere!

Peter und Felix absolvierten das Doubles in der Open Kategorie und lagen auf dem geteilten dritten Platz, verloren aber knapp das Stechen gegen das Team von Lars und Michi und wurden dadurch 4te.
Peter spielte an seiner ersten SM am Samstag überzeugend und lag am Abend auf einem tollen siebten Rang. Auf die Frage am Sonntag nach der dritten Runde wie es gelaufen ist, fiel die Antwort kurz aus ;“Katastrophe“. Er weiss was er kann und am Sonntag war er weit davon entfernt, aber nächstes Jahr wird er viel mehr Erfahrung und Routine mitbringen. Schlussendlich wurde er 9ter Schweizer. Felix war auf seiner zweiten SM schon viel konstanter, konnte am Samstag aber mit dem Bruder nicht mithalten, dafür am Sonntag aufholen und sich direkt hinter Peter einreihen.

Stephan: „Am Eagle Open 2017 erinnerte ich mich an die letztjährige SM die auf der Felsenegg stattfanden. So kamen schnell Gedanken auf dass die SM 2017 schon in 5 Wochen stattfinden sollten. Nun, so war das Eagle Open gut geeignet um zu sehen wie der Formstand ist und um zu üben, dachte ich mir. Vor der zweiten Runde puttete ich mich etwas warm und ging dann kurz den Putter holen der hinter dem Zaun lag und … ich knickte mit dem rechten Fuss übel um.
Eine Woche später entzündete sich die Plantaraponeurose am linken Fuss, so dass ich nur noch an Krücken ging. Am Dienstag vor der SM, nach 4 Wochen Reha, konnte ich erstmals rund 20 Würfe ohne grössere Schmerzen machen. Die vorherigen Versuche waren nicht wirklich gelungen. Immerhin konnte ich ein paar Tage zuvor mit Putten und somit Stärkung der Fussmuskeln beginnen. Am Mittwoch spielte ich 9 Spielbahnen, mehr schlecht als recht aber ohne grosse Schmerzen. Das Doubles am Freitag war der Test ob der Fuss halten könnte. Der Fuss war danach verkrampft und überlastet, aber ich hatte gar nicht übel gespielt. Somit entschied ich mich Sa und So zu spielen.
Wie lange ich durchhalten konnte und ob ich es schaffte ein gutes Level zu spielen war mir völlig unklar. Die erste Runde war recht gut, Konzentration passte, ich spielte konstant, beim Driven nahm ich mich etwas zurück, um den Fuss zu schonen. Bis Mitte 2te Runde lief es weiter gut und ich baute die Führung aus.
An der 7 verlor ich die Konzentration und tat mir beim Driven erstmals richtig weh. Resultat war eine 5. Danach ging es mit Konzentration und dem Körper bergab und die Illusion und Hoffnung weiter konstant gutes Disc-Golf zu zeigen verflog. Am Sonntag musste ich nur eine Runde durchstehen und wenn ich, wie am Samstag wieder gut startete, war ein Kampf um den Sieg mit Lukas noch möglich. So wenigstens musste ich hoffen.
Schnell wurde mir aber auf den ersten Bahnen klar, dass der Samstag zuviel Substanz gekostet hatte und ich sogar kämpfen musste, um überhaupt durchzukommen, da die Schmerzen im Fuss immer stärker wurden.

So rettete ich mich vor Emile und hinter dem weiterhin stark, konstant und souverän spielenden Lukas ins Ziel. Ich erfreute mich an ein paar Highlights von Emil und Lukas und war gespannt zu hören, wie es den anderen ergangen war.
Mein Fazit: Toll dabei gewesen zu sein, das Maximum rausgeholt. Körperlich lag nicht mehr drin. Wie mein Arzt sagte kam die SM 2 Wochen zu früh und die Genesung des Fusses wurde um Rund 2 Wochen zurückgeworfen. Also wieder humpeln und Schmerzen. Jede Serie geht zu Ende und nach 16 SM Titeln in Serie und 20 Open Titeln insgesamt fand sich mit Lukas ein würdiger Nachfolger. Gratuliere!“

Julia: „Hatte ich mich im Sommer noch sehr auf dieses Turnier gefreut, wurde die Freude mit der Zeit weniger.... erst Stephans Verletzung, aufgrund derer auch ich die Swisstour vorzeitig beendet hatte, dann eine eigene, kleinere Fußverletzung am Wochenende vor dem Turnier und dann die allgemeine Müdigkeit am Ende einer Saison... die denkbar schlechtesten Voraussetzungen um ein ordentliches Ergebnis zu erzielen.
Da mir auch die Lust am Trainieren abhanden gekommen war, trat ich ohne große Erwartungen und Ziele an. Das heißt, zwei Ziele hatte ich schon:
1. Spaß haben und das tolle Wetter, den Parcours und die Zeit mit den mir liebe Menschen genießen
2. Mein Rating nicht komplett zu zerschießen
Ich kann schon mal verraten, beides hat geklappt ;-)
Am Freitag sollte bei den Meisterschaften im Doubles die Halteprobe für Stephans Fuss stattfinden. Wir traten als „Schnuderi und Läckerli“ ( unser inzwischen ganz gut bekannter Teamname) in der Mixed Division an und waren überrascht, dass uns doch das Eine oder Andere ganz gut gelang. Die Runde mit Mena und Pete und die entspannte Stimmung dabei waren super — herzlichen Dank an die beiden, ich hoffe auf viele weitere (Doubles) Runden mit jedem von euch!
Der Abend zeigte, dass Stephans Fuss zwar müde war, aber fast keine Schmerzen kamen. Somit war sein Start am nächsten Tag sicher und wir versuchten uns für die kommenden zwei Tage auszuruhen.
Am Samstagmorgen ging es dann früh nach Kreuzlingen, damit wir uns aufwärmen und spielbereit machen konnten. Die erste Runde durfte ich mit Lars, Peter Erdmann und Ricardo spielen und zu meiner Überraschung (und der der Jungs) gelangen mir teilweise gigantische Putts und Approaches, die im Korb landeten. Aber diese „retteten“ eigentlich nur meinen Score, der alles andere als gut war.
Am Nachmittag ging es teilweise weiter wie am Vormittag — nur dass ich diesmal mit Karin, Karl Heinz und Tobi unterwegs war. Auch hier konnte ich mich mit dem einen oder anderen Putt und Approach retten. Am Ende waren es zwar nur zwei Würfe weniger als am Morgen, aber die Runde fühlte sich deutlich besser an :-)
Diese bessere Runde führte dazu, dass ich wegen eines Wurfes Vorsprung am Sonntag im Leadingflight der Damen spielen durfte. Vor mir lagen deutlich Natalie und mit jeweils 4 Würfen Karin und Maren.

Obwohl diese Runde für uns alle eher schlecht war, hatten wir doch ziemlich viel Spass miteinander — vielen Dank nochmals Mädels! Es ist einfach schön, wenn keiner verbissen versucht die Beste zu sein, sondern einfach nur sein bestes gibt und sich aufrichtig für die Anderen freut! Das ist Discgolf und sorgt dafür, dass die Freude im Vordergrund steht und nicht die Jagd nach Titeln, Turniersiegen und Medaillen.
Dass ich eine Einzelmedaille um einen Wurf verpasst habe ist für mich nicht wichtig, auch wenn mir einige Spieler hinterher sagten, dass sie das sehr schade gefunden hätten. That‘s life — es hat nicht sollen sein und es wäre für mich spielerisch zu diesem Zeitpunkt auch nicht mehr drin gewesen. Immerhin hab ich ja mit Stephan das Mixed Doubles gewonnen und als Paar gemeinsam Schweizer Meister zu sein fühlt sich ziemlich gut an :-)

Zu den Resultaten:
Resultate SM 2017
Resultate Doubles SM 2017
Resultate PDGA SM 2017